Ist eine Versicherung für elektrische Rollstühle obligatorisch? Dieses motorisierte Fahrzeug wurde entwickelt, um Menschen mit einer motorischen Behinderung eine gewisse Unabhängigkeit zu ermöglichen, und hat einen ganz besonderen Status und besondere Eigenschaften. Für seine Benutzer stellt sich daher oft die Frage, ob er wie ein Auto oder ein Roller behandelt werden sollte…

In diesem Leitfaden beantworten unsere Versicherungsspezialisten diese Frage, aber auch alle anderen Fragen rund um die Versicherung für motorisierte Rollstühle.
Versicherung für elektrische Rollstühle: Pflicht oder nicht?
Die Antwort auf diese Frage öffnet oft die Tür zu verschiedenen Debatten und Interpretationen. Daher ist es wichtig, die Dinge zu klären. Was sagt also das Gesetz?
In welchen Fällen ist die Versicherung für elektrische Rollstühle nicht obligatorisch?
Zunächst sollten Sie wissen, dass Rollstuhlfahrer nach Artikel R412-34 der Straßenverkehrsordnung (Code de la route) wie Fußgänger behandelt werden. Sie müssen also auf der Fahrbahn fahren (Artikel R412-35), aber nahe am rechten Rand der Fahrbahn in ihrer Gehrichtung (Artikel R412-36).
Daher sollte eine behinderte Person in einem motorisierten Rollstuhl nicht als Fahrer eines „Kraftfahrzeugs“ angesehen werden. Diese Auslegung wird durch eine Veröffentlichung der Direction de l’information légale et administrative vom 27. Mai 2021 gestützt.
Nach der Straßenverkehrsordnung kann ein Elektrorollstuhl daher grundsätzlich nicht als Kraftfahrzeug angesehen werden. Außerdem erfordert seine Nutzung nicht den Besitz eines Brevets für Verkehrssicherheit. Er unterliegt daher normalerweise keiner Versicherungspflicht.
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Versicherungspflicht für Elektrorollstühle: In welchen Fällen?
In derselben Straßenverkehrsordnung heißt es jedoch, dass Elektrorollstühle, die mit einer Geschwindigkeit von mehr als 6 km/h fahren können, automatisch als Kraftfahrzeuge gelten. Daher müssen sie alle für diese Art von Fahrzeugen geltenden Vorschriften einhalten.
Das Versicherungsgesetz legt in diesem Sinne fest, dass ein Elektrorollstuhl einem motorisierten Landfahrzeug gleichgestellt ist. Als solches wird jedes selbstfahrende Fahrzeug bezeichnet, das auf dem Boden fährt und durch eine mechanische Kraft angetrieben werden kann. In diesem Zusammenhang muss der Benutzer eine Haftpflichtversicherung abschließen.
Zusammenfassung: Um Verwirrung zu vermeiden und um im Schadensfall nicht unter das Gesetz zu fallen, wird dringend empfohlen, für jeden motorisierten Rollstuhl eine Versicherung abzuschließen.

Versicherung für Elektrorollstühle: Wozu dient sie?
Wie bei Autos und Motorrädern dient der Abschluss einer Versicherung für motorisierte Rollstühle in erster Linie dazu, sich gegen die Risiken abzusichern, die mit der Nutzung des Rollstuhls verbunden sind. Diese betreffen vor allem Unfälle und Schäden, aber auch Diebstahl und Beschädigungen.
Schutz vor Diebstahl und anderen Beschädigungen
Ein Elektrorollstuhl wird von einem Elektromotor angetrieben, der mit einer Batterie ausgestattet ist. Natürlich ist der Anschaffungspreis höher als bei einem manuellen Rollstuhl. Je nachdem, welches Modell Sie suchen, müssen Sie durchschnittlich 4000 € einplanen. Die günstigsten Modelle sind in der Regel ab 900 € erhältlich. Die teuersten Modelle können bis zu 7.500 € kosten!
Aus diesem Grund werden diese Rollstühle häufig gestohlen.
Auch bei einem Unfall oder Sturz sind die Reparaturkosten oft sehr hoch. Der Abschluss einer Versicherung mit entsprechendem Versicherungsschutz hilft, solche Schäden zu vermeiden.
So decken Sie Ihre Haftpflicht im Schadensfall ab.
Bei der Benutzung eines elektrischen Rollstuhls kann es zu Zusammenstößen mit Material oder anderen Personen kommen. Auch wenn dies nicht oft vorkommt und der entstandene Schaden in der Regel nicht groß ist, ist in der Regel eine Entschädigung erforderlich.
Der Abschluss einer geeigneten Haftpflichtversicherung ermöglicht es dann, die Schäden, die Dritten in solchen Situationen entstehen, abzudecken.
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Wie kann ich einen motorisierten Rollstuhl versichern?
Für die Versicherung eines elektrischen Rollstuhls sind mehrere Lösungen denkbar. Halten Sie aber fest, dass die von den Versicherungsgesellschaften angebotenen Versicherungspakete in der Regel je nach Geschwindigkeit des verwendeten Rollstuhls variieren.
Welche Versicherung für einen elektrischen Rollstuhl, der nicht schneller als 6 km/ha fährt?
Eine Hausratversicherung reicht aus, um einen elektrischen Rollstuhl mit einer Höchstgeschwindigkeit von weniger als 6 km/h abzudecken. Diese Art von Rollstühlen ist nämlich ohne zusätzliche Kosten im Beitrag der Hausratversicherung enthalten.
Beachten Sie auch, dass es wichtig ist, dass die Haftpflichtversicherung in der Hausratversicherung enthalten ist, um Personen- oder Sachschäden abzudecken.
Was die Garantien für Diebstahl, Feuer oder erlittene Schäden betrifft, so sind diese bei dieser Art von Rollstuhl optional.
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Welche Versicherung für einen motorisierten Rollstuhl mit einer Geschwindigkeit von mehr als 6 km/h?
Es sei daran erinnert, dass elektrische Rollstühle, die über eine Geschwindigkeit von mehr als 6 km/h verfügen, wie dreirädrige Mopeds behandelt werden. In Bezug auf die Versicherung haben sie daher die gleichen Verpflichtungen wie ein Auto. Es ist daher nicht möglich, diese Art von motorisierten Rollstühlen mit einer Hausratversicherung abzudecken.
Die Versicherungsgesellschaften bieten für diese Modelle spezielle Verträge gegen einen Jahresbeitrag an. Die Höhe dieses Betrags richtet sich in der Regel nach dem Neuwert des Rollstuhls.
Für einen optimalen Schutz empfiehlt es sich, die folgenden Garantien in den Vertrag aufzunehmen:
Haftpflichtversicherung ;
Verteidigung und Rückgriff ;
Diebstahl, Feuer und Sturm ;
Schäden durch alle Unfälle.
Wenn möglich, sollten Sie auch eine Assistance-Versicherung abschließen, um im Falle einer Panne materielle und logistische Hilfe zu erhalten.
Voraussetzungen für den Abschluss einer Versicherung für motorisierte Rollstühle
Bevor Sie eine solche Versicherung abschließen können, werden von den Versicherern und dem Gesetzgeber bestimmte Anforderungen festgelegt.
Dabei handelt es sich im Wesentlichen um :
Das Alter des Versicherten: Der Versicherte muss mindestens 12 Jahre alt sein, um diese Art von Versicherung abschließen zu können. Außerdem ist für Personen unter 16 Jahren die Begleitung durch ein Elternteil oder einen gesetzlichen Vormund erforderlich ;
Rollstuhltyp: Der zu versichernde motorisierte Rollstuhl muss aus einer Serienproduktion stammen und darf nicht unter die Bonus- oder Malusklausel fallen.
Bitte beachten. Die Kriterien können von einer Versicherungsgesellschaft zur anderen variieren. Machen Sie sich also die Mühe, sich vor der Unterschrift gut zu informieren.
Was kostet eine Versicherung für einen Elektrorollstuhl?
Die Preise für eine Versicherung für elektrische Rollstühle sind von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft recht unterschiedlich. Zur Orientierung: Sie liegen zwischen 40 und 130 € pro Jahr, je nach gewähltem Tarif.
Um den besten Tarif zu erhalten, sollten Sie die Angebote mehrerer Versicherer vergleichen. Die Nutzung eines Vergleichsrechners für Versicherungen für elektrische Rollstühle ist dabei sehr hilfreich.
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