Wandern, Mountainbiken, Winter-, Gleit- und Wildwassersport… die Berge sind zu jeder Jahreszeit ein sportliches und familienfreundliches Reiseziel. Dennoch führen die Bergrettungsmannschaften – darunter auch die Spezialeinheiten der Feuerwehr – jedes Jahr zahlreiche Einsätze durch, von denen einige leicht hätten vermieden werden können. Um das Beste aus den Bergen zu machen und sich nicht in Gefahr zu bringen, sollte man die Risiken kennen und die richtigen Verhaltensweisen anwenden!
In den Bergen sollten Sie zu jeder Jahreszeit die richtigen Verhaltensweisen anwenden!
Die Berge gehören zu den beliebtesten Reisezielen der Touristen, sowohl um sich zu erholen und frische Luft zu tanken als auch um die Berge zu bezwingen und eine der zahlreichen Sportarten auszuüben, die sie zu bieten haben. Damit Sie Ihren Aufenthalt in aller Ruhe genießen können und nicht von einem Unfall gestört werden, geben Ihnen die Feuerwehrleute Ratschläge. Lassen Sie uns alle gemeinsam die richtigen Verhaltensweisen anwenden!
- Sich vorbereiten
Sportliche Aktivitäten in der Natur können Gefahren bergen: Stürze, Lawinen, Unterkühlung, Erfrierungen, Verbrennungen oder Zusammenstöße… All diese Risiken könnten mit einem Minimum an Vorbereitung vermieden werden.
Lassen Sie sich von Fachleuten (Bergführern, Skilehrern, Bergbegleitern, Verleihern usw.) sowie in den Fremdenverkehrsbüros oder den Rettungsstationen der Ferienorte beraten.
Überprüfen Sie Ihre Haftpflicht- und persönliche Unfallversicherung (in einigen Gebieten kann die Rettung kostenpflichtig sein).
Wählen Sie eine Aktivität und eine Strecke, die der Erfahrung und dem Niveau Ihrer Gruppe entsprechen.
Informieren Sie sich am Vorabend und am Morgen über die Wetterbedingungen. Denken Sie auch daran, den Lawinenwarnbericht zu überprüfen, wenn Sie sich in einer schneebedeckten Umgebung bewegen.
Zögern Sie nicht, bei ungünstigen Bedingungen aufzugeben.
Informieren Sie Ihre Mitmenschen über Ihr Programm und Ihren Zeitplan.
- Sich ausrüsten
Eine gute körperliche Verfassung ist ein wichtiger Faktor, um Ihren Aufenthalt in Ruhe vorzubereiten, ebenso wie die Wahl der richtigen Ausrüstung für Ihre Praxis.
Wählen Sie qualitativ hochwertiges Material (Zertifizierungsstandards) und vernachlässigen Sie Wind und Wetter nicht: Die gefühlte Temperatur kann schnell sinken und polar werden!
Nehmen Sie einen Erste-Hilfe-Kasten mit.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Standort bestimmen können, indem Sie eine Karte, einen Kompass oder ein GPS-Gerät mit sich führen.
Wenn Sie sich für Gleitsportarten entscheiden oder vorhaben, sich in einer verschneiten Umgebung zu bewegen, sollten Sie eine geeignete Ausrüstung mitbringen, um im Falle einer Lawine auffindbar zu bleiben: LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät), Schaufel und Sonde. Lernen Sie vor Ihrem ersten Ausflug, wie man diese Geräte benutzt: In den Skigebieten werden regelmäßig Einführungen und Schulungen angeboten. Sie können sich bei den Fremdenverkehrsbüros oder den Büros der Bergführer informieren.
- Beachten Sie die Sicherheitshinweise.
Im Winter, wenn Sie Skitouren oder Schneeschuhwanderungen unternehmen: Es ist verboten, die Skipisten zu befahren, vor allem nachts. Das Risiko ? Die Pistenraupen mit Seilwinde, die auf den Pisten arbeiten, nicht wahrzunehmen. Das über 1 km lange Seil ist oft im Schnee vergraben. Da Sie das Geräusch des Motors nicht hören können, weil er zu weit entfernt ist, besteht die Gefahr, dass Sie gegen das Seil fahren.
Halten Sie sich zu jeder Jahreszeit immer an die markierten Bereiche und beachten Sie die Beschilderung.
Denken Sie daran, dass das Tragen eines Helms dringend empfohlen wird. - Bleiben Sie wachsam
Gehen Sie nicht alleine los.
Überschätzen Sie nicht Ihre Fähigkeiten und die der anderen Gruppenmitglieder.
Geben Sie auf, wenn Sie müde sind oder wenn sich die Bedingungen verschlechtern.
Achten Sie besonders auf Kinder: Achten Sie insbesondere darauf, dass die Dauer der Strecke ihrem Alter und ihrem Niveau angepasst ist.
Trinken Sie regelmäßig: Die Höhe, die Hitze oder die trockene Kälte verstärken die Dehydrierung durch Atmen und Schwitzen, ohne dass Sie es bemerken.
Achten Sie während der gesamten Aktivität auf die Wetterentwicklung.
Bei einem Unfall: 5 Schritte, um effektiv zu alarmieren
Bevor Sie die Rettungsdienste unter ✆112 – der kostenlosen Notrufnummer – verbinden, sollten Sie die folgenden Informationen sammeln, um sie dem Telefonisten wiederzugeben, der Ihren Anruf entgegennimmt und die Rettungsaktion einleitet:
- Sich vorstellen
Ich gebe meinen Namen und meine Handynummer an. - Sich lokalisieren
Ich gebe das Gebiet, in dem ich mich befinde, und die Route, die ich genommen habe, an. Wenn möglich, gebe ich die GPS-Koordinaten und die Höhe, auf der ich mich befinde, an.
In vielen Departements werden Systeme zur Geolokalisierung von Anrufen über das Mobiltelefon entwickelt. Die Feuerwehr, die Ihren Anruf über das ✆112 entgegennimmt, schickt Ihnen eine SMS mit einem Link, der den GPS-Chip Ihres Telefons abfragt, um die genauen Koordinaten Ihres Standorts zu erhalten. Diese Funktion erfordert einen Empfang des Mobilfunknetzes/GSM und die Aktivierung des GPS-Modus Ihres Telefons.
Neben dem Telefon gibt es noch andere Möglichkeiten, um Ihren Standort zu bestimmen: Papierkarten, Pistenpläne von Skigebieten, topografische Führer, visuelle Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten in der Umgebung usw.
- Beschreiben Sie die Situation.
Ich nenne die ausgeübte Aktivität und die Umstände des Unfalls sowie die Anzahl der Opfer und die Gesamtzahl der anwesenden Personen. Ich informiere über den Zustand des/der Opfer(s) und die durchgeführten Maßnahmen. - Geben Sie Einzelheiten über das Einsatzgebiet bekannt.
Ich informiere über die Wetterbedingungen in dem Gebiet und die Möglichkeit, einen Hubschrauber zu empfangen (offenes Gebiet oder nicht…). Ich informiere über meine Kleidung und insbesondere über die Farbe meiner Kleidung, damit ich eindeutig identifiziert werden kann. - Beantworten Sie zusätzliche Fragen.
Ich achte darauf, die Leitung frei zu lassen, damit ich bei Bedarf erneut kontaktiert werden kann, insbesondere wenn sich die Rettungskräfte nähern.
Gesten und Notsignale in den Bergen
Im Rahmen von Such- und Rettungsaktionen kann es vorkommen, dass ein Team von Helikopterrettern in das Gebiet geschickt wird. Wenn Sie Hilfe benötigen, gibt es internationale Gebärden und Signale, mit denen Sie den Rettungskräften Ihr Bedürfnis deutlich mitteilen können.

Ja ich brauche Hilfe: Heben Sie beide Arme so an, dass sie ein „Y“ (=Yes) bilden.
Nein ich brauche keine Hilfe: Strecken Sie einen Arm nach oben, den anderen nach unten, um eine Diagonale zu bilden, was „N“ (=No) bedeutet. Andernfalls führen Sie keine Handgriffe aus.
Zögern Sie nicht, sich bei Bedarf visuell bemerkbar zu machen, indem Sie bei der Ausführung dieser Gesten ein Kleidungsstück oder ein Licht zu Hilfe nehmen.
✆ Notruf: eine einheitliche Nummer, die 112.
Die kostenlose und überall in Europa erreichbare Notrufnummer 112 ermöglicht es Ihnen, die Rettungsdienste des Departements zu erreichen, die die geeigneten Mittel entsenden. Die 112 funktioniert sogar von einem gesperrten Telefon oder einem Telefon ohne SIM-Karte aus.